- Traditionsbetrieb soll zukunftssicher aufgestellt werden
- Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter
- Amtsgericht Potsdam bestellt Rechtsanwältin Friederike Engelmann-Matz zur vorläufigen Insolvenzverwalterin
- Geschäftsführer Dr. Christian Mai bleibt Ansprechpartner vor Ort
- Andere Unternehmen der Familie sind nicht betroffen
Werder, 25. August 2025 – Die Werderaner Tannenhof GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Potsdam einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht hat daraufhin Rechtsanwältin Friederike Engelmann-Matz zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt. Ziel des Verfahrens ist eine übertragende Sanierung. Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt.
Der Werderaner Tannenhof ist ein überregional bekanntes Ausflugsziel für Familien, Naturfreunde und Urlauber. Seit über drei Jahrzehnten bietet das familiengeführte Unternehmen eine einzigartige Kombination aus Weihnachtsbaumproduktion, Erlebnisangeboten und Gastronomie: Neben dem Verkauf von Tannenbäumen – viele davon direkt zum Selberschlagen – betreibt der Hof unter anderem ein Café mit Spezialitäten wie Tannenbrause, Tanneneis und Tannenkuchen, einen Tannenzoo sowie eine Minigolfanlage. Auch Wohnmobilstellplätze, saisonale Veranstaltungen und ein gut gebuchter Eventbereich (u. a. Hochzeiten und Firmenfeste) gehören zum Betriebskonzept. Der Tannenhof bewirtschaftet mittlerweile rund 60 Hektar Plantagenfläche und wird in zweiter Generation von Dr. Christian Mai geführt.
Wirtschaftliche Hintergründe
Trotz großer regionaler Beliebtheit und eines stabilen Jahresumsatzes von 4 Millionen Euro geriet das Unternehmen aufgrund mehrerer Faktoren in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Neben einer sinkenden Konsumlaune infolge gestiegener Lebenshaltungskosten und wetterbedingten Einbußen bei Veranstaltungen führten auch interne Umstrukturierungen und eine ungeplante Steuernachzahlung zu einer angespannten Liquiditätslage.
Zur Stabilisierung wurde bereits eine umfassende Neuausrichtung eingeleitet – mit Fokus auf den Ausbau des Event- und Gastronomiebereichs. Diese Maßnahmen erforderten Investitionen aus eigenen Mitteln. Erste positive Effekte dieser Neuausrichtung erwartet die Geschäftsführung ab Ende des laufenden Geschäftsjahres, mit fortschreitender Verbesserung im Jahr 2026.
Insolvenzverfahren als Chance
Die nun eingeleitete Insolvenz dient der Strukturierung und Stabilisierung des Unternehmens. Die Beschäftigten sollen währenddessen Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Gemeinsam mit der Geschäftsführung sollen die begonnene Sanierung fortgesetzt und weitere Investorenlösungen geprüft werden.
„Der Tannenhof hat als Traditionsunternehmen in der Region einen hohen Stellenwert und enormes Potenzial. Die Kombination aus landwirtschaftlicher Produktion, Gastronomie und Freizeitangeboten ist einzigartig – und gefragt“, betont die vorläufige Insolvenzverwalterin Friederike Engelmann-Matz. „Das Veranstaltungsbuch ist gut gefüllt, besonders im Eventbereich sehen wir Wachstumsmöglichkeiten. Wir sind zuversichtlich, gemeinsam mit Dr. Mai und potenziellen Investoren eine nachhaltige Lösung zu finden – mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Tannenhof in eine stabile Zukunft zu führen.“
Zitat des Geschäftsführers: „Der Tannenhof ist ein Herzensprojekt unserer Familie. Diese Phase ist herausfordernd – aber auch eine Chance, um uns nachhaltig neu aufzustellen. Wir danken unseren Mitarbeitenden, Gästen und Partnern für ihre Unterstützung und freuen uns, weiterhin Gastgeber für unvergessliche Momente zu sein.“
Wichtig: Andere Unternehmen und Gesellschaften der Familie, inklusive die landwirtschaftliche Produktion sind nicht von der Insolvenz betroffen.
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Pressekontakt:
Sherin Burmeister
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